Olivenöl Update 2023 2024
Olivenöl Update 2023/2024
Die Weltproduktion schwankt von Jahr zu Jahr zwischen 2,7 und 3,2 Millionen Tonnen Olivenöl. Zwei Drittel der weltweiten Olivenölproduktion stammen aus Europa, vor allem aus Spanien, Italien und Griechenland, wobei davon nur rund 60% in der EU umgesetzt werden. Laut einer Umfrage von Olive Oil Times* unter 4.487 Produzenten soll 2023 das schlechteste Jahr seit 2018 gewesen sein, wobei nicht nur das Volumen sondern auch die Qualität nicht durchwegs zufriedenstellend war.
Europas Produzenten leiden aber nicht nur an den Auswirkungen des Klimawandels. Weitere Faktoren beeinflussten Ertrag und Qualität erheblich:
- Hohe Kosten für Energie und Düngemittel
- Arbeitskräftemangel
- Absatzprobleme durch notwendige Preiserhöhungen
Laut einer Studie von Nielsen IQ sind die Kosten eines durchschnittlichen europäischen Einkaufskorbs im Vorjahr um 800€ gestiegen. Die Preise für Olivenöl sind um 60-79% gestiegen, wobei hochwertiges natives Öl Extra stärker stieg als normales Olivenöl. Die Folge ist ein teilweise dramatischer Umsatzrückgang.
Am Beispiel Spanien kann man erkennen, wie ernst die Lage ist. Hier spricht man von der größten Einbruch seit dem Bürgerkrieg in den 1930er Jahren. Kostete das billigeste Olivenöl 2022 noch 4 Euro so zahlt man jetzt 9 Euro! In einigen Supermärkten in Olivenöl nun mit elektronischer Diebstahlssicherung versehen wie zuvor nur teure Alkoholika!
Unter solchen Bedingungen steigt die Gefahr von Betrügereien durch gepantschte Öle oder gefälschte Ursprungszertifikate!
* (https://de.oliveoiltimes.com/world/climate-extremes-economic-pressures-dampen-2023-harvest-survey-finds/127279)
Etwas anders die Situation in Frankreich
Frankreichs Anteil an der weltweiten Produktionsmenge ist klein aber fein! Die Produktionsmenge ist abhängig von Sonnenstunden und Regenmenge.
Gerade diese ist in den letzten Jahren je nach Region teilweise stark rückläufig,sodass manche Produzenten im Jahresvergleich bis zu 90% Ernteausfälle hatten.
Pressten die französischen Olivenbauern 2020 im Schnitt noch rund 5.000 Tonnen Olivenöl, so werden es 2023 wohl nur rund 4.400 Tonnen, was aber immerhin einer Verbesserung gegenüber 2022 um fast 25% entspricht. Allerdings fiel die Ernte regional sehr unterschiedlich aus: während in manchen Regionen das 3-4fache gegenüber 2022 geerntet wurde, gab es mancherorts einen Totalausfall.
Mit 25 Prozent in geschützter Ursprungsbezeichnung ist der Anteil an hochqualitativem Olivenöl in Frankreich sehr hoch! Durch den Klimawandel werden nun auch im Südwesten Frankreichs immer mehr Olivenbäume gepflanzt. Beispielsweise begegnen Winzer im Gironde der rückläufigen Weinproduktion mit verstärkter Pflanzung von Olivenbäumen!
In Frankreich gibt es eine Vielzahl von Olivensorten, von denen einige speziell für den Anbau in bestimmten Regionen des Landes geeignet sind. Die genaue Anzahl der Olivensorten kann variieren, da es auch lokale Variationen und seltene Sorten gibt. Hier sind einige der bekanntesten Olivensorten, die in Frankreich angebaut werden:
- Picholine: Eine der häufigsten Olivensorten in Frankreich, mit ihrem charakteristischen länglichen und grünen Aussehen. Sie wird sowohl für die Herstellung von Öl als auch als Tafelolive verwendet.
- Lucques: Die Lucques-Olive stammt aus dem Languedoc-Roussillon und ist bekannt für ihre spitz zulaufende Form und ihr knackiges Fleisch. Diese Olive wird oft als Tafelolive genutzt.
- Aglandau: Diese Olive wird hauptsächlich in der Provence angebaut und ist für ihre große Größe und ihren hohen Ölgehalt bekannt. Sie wird hauptsächlich zur Herstellung von Olivenöl verwendet.
- Salonenque: Eine weitere Olivensorte aus der Provence, die sich durch ihre ovale Form und ihr fruchtiges Aroma auszeichnet. Sie wird sowohl für die Herstellung von Olivenöl als auch als Tafelolive verwendet.
- Tanche: Diese Olive stammt aus Nyons in der Region Rhône-Alpes und ist bekannt für ihren milden Geschmack und ihre dunkle Farbe. Sie wird oft für die Herstellung von Olivenöl und als Tafelolive genutzt.
- Verdale: Diese Olivensorte aus dem Süden Frankreichs ist für ihre große Größe und ihre knackige Textur bekannt. Sie wird häufig als Tafelolive verwendet.
Es gibt noch viele weitere Olivensorten, die in verschiedenen Regionen Frankreichs angebaut werden. Jede Sorte hat ihren eigenen einzigartigen Geschmack und Charakteristiken, die sie für verschiedene Verwendungszwecke geeignet machen.
Allerlei Wissenswertes zum Olivenöl
Konsum pro Jahr:
IT/ES/GR: >12l/Jahr
FR: 1,8l
AT: 1,2l
Ertrag an Oliven/Baum: 20kg bis >100kg
Für 1l Olivenöl braucht man 6-8kg Oliven
Begriffe:
Extra natives Olivenöl darf nicht mehr als 0,8 % an freien Fettsäuren aufweisen, während natives Olivenöl bis zu 2 % freie Fettsäuren beinhaltet. Je niederiger der Gahalt an freien Fettsäuren, desto höher ist die Qualität.
Für extra natives Olivenöl verwendet man ausschließlich die erlesensten Früchte, Geschmack und Geruch sind unvergleichbar besser die Oliven für natives Öl „ohne Extra“ kleine Schäden aufweisen können.
Kalt gepresstes Öl ist hochwertiger, weil Vitamine und mehrfach ungesättigte Fettsäuren erhalten bleiben. Vor allem aber bleibt der volle Geschmack erhalten.
Kochen/braten: ok und auch gesund, aber wenn’s raucht, ist es zuviel
Gesundheit:
Olivenöl gehört neben (kalt gepresstem/nicht raffiniertem) Rapsöl, Leinöl, Hanföl, (klat gepresstem/nicht raffiniertem) Sonnenblumenöl und Walnussöl zu den gesündesten Ölen. Nimmt man noch zusätzliche Maßstäbe wie Haltbarkeit und Geschmack hinzu, so wird natives Olivenöl extra wohl kaum zu schlagen sein. Dies gilt erst recht, wenn man ein natives Olivenöl extra mit weniger als 14% gesättigten Fettsäuren verwendet!