Ist Grüntee doch nicht gesund?

Grüntee Plantage

Ist Grüntee doch nicht gesund?

Kategorie: Allerlei

Grüntee gilt aufgrund des hohen Gehalts an Antioxidantien als gesund und lebensverlängernd. Doch die enthaltenen Katechine unterdrücken oxidativen Stress nicht, sondern fördern ihn!

Grüner Tee ist seit langem als gesundheitsfördernd bekannt. Insbesondere den darin enthaltenen Katechinen namens ECG und EGCG wird eine lebensverlängernde Wirkung zugesprochen. Die beiden Substanzen gehören in die Gruppe der Polyphenole. Sie werden als Antioxidantien betrachtet, die im Körper oxidativem Stress durch aggressive Sauerstoffradikale entgegenwirken.

Aber:

Den Wirkmechanismus der Katechine im Fadenwurm C. elegans haben ETH-Forschende um Michael Ristow, Professor für Energiestoffwechsel am Departement Gesundheitswissenschaften der ETH Zürich, zusammen mit Kollegen der Universität Jena genauer unter die Lupe genommen. Und sie kommen zu einem anderen, paradox erscheinenden Ergebnis: die Katechine aus dem Grüntee unterdrücken oxidativen Stress nicht, sondern sie fördern ihn.

Die in der Fachzeitschrift Ageing (online am 4.10.2021) veröffentlichte Studie zeigr, dass diese Polyphenole aus dem Grüntee oxidativen Stress zuerst kurzfristig erhöhen, was nachfolgend die Abwehrfähigkeit der Zellen und des Organismus’ steigert. Dadurch verhelfen die Katechine aus dem Grüntee den damit gefütterten Fadenwürmern zu einem längeren Leben und größerer Fitness. „Grüntee-Polyphenole wie Katechine sind also nicht Antioxidantien, sondern vielmehr Pro-Oxidantien, die ähnlich wie eine Impfung die Abwehrfähigkeit des Organismus verbessern“, erklärt Studienleiter Michael Ristow.

Dass ein solcher Mechanismus eine Rolle spielt, ist für Ristow nicht überraschend. Seine Arbeitsgruppe konnte schon 2009 zeigen, dass die gesundheitsfördernde Wirkung von Sport dadurch zustande kommt, dass sportliche Aktivitäten oxidativen Stress kurzfristig steigern und damit die Abwehrmechanismen des Körpers verbessern. Der gleiche Effekt tritt auch auf, wenn man sich weniger Kalorien zuführt, was an Tieren mehrfach gezeigt wurde. Mäuse mit kalorienreduzierter Nahrung werden älter als Artgenossen, die normales, kalorienreiches Futter erhalten. „Für mich lag es daher nahe, dass die Katechine aus dem Grüntee ähnlich wirken.“

Die Erkenntnisse aus dieser Studie lassen sich laut Ristow gut auf den Menschen übertragen. Die grundlegenden biochemischen Prozesse, mit denen Organismen Sauerstoffradikale neutralisieren, sind in der Entwicklungsgeschichte konserviert und von der einzelligen Hefe bis zum Menschen vorhanden.
Der ETH-Professor empfiehlt denn auch, täglich grünen Tee zu trinken, wie er das auch selbst mache. Hingegen rät er davon ab, Grüntee-Extrakte oder -Konzentrate zu sich zu nehmen. „Ab einer gewissen Konzentration wird es toxisch“, betont er. Hochdosierte Katechine hemmen die Mitochondrien so stark, dass dies zum Zelltod führe, was insbesondere in der Leber gefährlich werden könne. Wer diese Polyphenole in zu hohen Dosen zu sich nehme, riskiere Schäden an Organen.Am meisten Katechine enthalten japanische Grünteesorten. Aber auch andere grüne Tees beinhalten ausreichende Mengen dieser Polyphenole. Im Schwarztee hingegen ist der Katechingehalt viel geringer als im Grüntee. Die Fermentation zerstört diese Substanzen weitgehend. „Daher ist Grüntee dem Schwarztee vorzuziehen“, rät Ristow.

Quelle: Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich)

Tee

WIE ENTSTEHEN GRÜNER TEE UND SCHWARZER TEE?

Zwar haben schon die Teepflanzen, aus denen Grün- und Schwarztee gewonnen wird, unterschiedliche Charakteristika; doch der eigentliche Unterschied zwischen Grünem und Schwarzem Tee wird erst durch die Herstellung geschaffen: Schwarztee wird fermentiert, Grüntee bleibt unfermentiert. Durch die Fermentation erhält der Schwarztee seinen charakteristischen Geschmack und seine dunkle Färbung. Der unfermentierte Grüne Tee behält seine Leichtigkeit und seine Zartheit.

Die Fermentierung von Schwarztee

Wie bei einem natürlichen Gärungsprozess bewirkt der Einfluss von Sauerstoff auf den Zellsaft der Teeblätter eine Oxidation, die Blätter welken also. Die Stoffe des Teeblattes verändern sich, es verliert die grüne Farbe und wird dunkler. Das Blatt schmeckt jetzt ausdrucksstark und kräftiger.
Bei der Herstellung von Schwarzem Tee werden die Blätter gerollt. Dadurch brechen die Zellwände auf und Sauerstoffmoleküle aus der Luft können sich an die Enzyme der Zellsäfte binden. So entsteht ein natürlicher Gärungsprozess und die ursprünglich grünen Teeblätter wandeln sich zu Schwarzem Tee.
Danach wird der Tee bei etwa 85 Grad getrocknet. Zuletzt sind nur noch etwa sechs Prozent seiner Feuchtigkeit erhalten und die Verwandlung ist vollkommen.
Nach der Prozedur schmeckt der Tee kräftiger und es sind ätherische Öle entstanden, die für einen ganz anderen Geschmack sorgen.
Außerdem enthält der Schwarztee mehr Koffein, Grüntee dafür mehr Vitamin C.

Ohne Hitze bleibt Grüntee nicht grün

Für die Herstellung von Grünem Tee wird die Fermentation verhindert. Die frisch gepflückten, grünen Teeblätter werden großer Hitze ausgesetzt.
Damit die in den Blättern vorhandenen Enzyme nicht oxidieren können, lässt man sie verdampfen.
Ob nun die grünen Teeblätter nach der Ernte mit heißem Dampf in Trommeln minutenlang „gesteamt“ werden (japanische Methode) oder, wie in China üblich, in großen gusseisernen, fast 300 Grad heißen Pfannen für Sekunden großer Hitze ausgesetzt werden, immer wird der natürliche Fermentationsprozess des Tees verhindert, und der Tee bleibt grün.

Cote Jasmin 60g

Unser Mystery Tea stammt von einem kleinen französischen Familienunternehmen, welches 2017 gegründet wurde.
Die Rohstoffe für die jungen und innovativen Teekreationen werden ausschließlich von nachhaltigen Produzenten bezogen, die auf den Einsatz von Pestiziden verzichten.
Es werden beste Grün,-Schwarz,-Matcha,-Früchte-und Kräuterteesorten unter Verzicht auf künstliche Aromen arrangiert und mit eindrücklichen Namen auf den Markt gebracht.

Alle lagernden Sorten sind bei uns in wiederverschließbaren 60g Beuteln und teilweise auch offen erhältlich.

Diesen Beitrag teilen